Anhaltende Lieferengpässe, akuter Personalmangel und eine auf dem Niveau von 2004 stagnierende Vergütung gehören zu den größten Herausforderungen für die bundesweit knapp 17.300 Apotheken, deren Lage seit Jahren angespannt ist.
Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten gerät durch wirtschaftlichen Druck auf die Apotheken immer mehr in Gefahr, so dass die Apothekenzahl inzwischen auch im Europavergleich immer schneller sinkt. Mit 17.288 Apotheken ist am Ende des ersten Halbjahrs 2024 ein neuer historischer Tiefstand erreicht. Weniger Apotheken gibt es seit 44 Jahren nicht mehr.
Anfang 2023 hatte die ABDA deshalb einen 10-Punkte-Forderungskatalog an die Politik formuliert. Es folgte ein ganztägiger Protesttag am 14. Juni 2023 mit bundesweiten Apothekenschließungen und zentralen Kundgebungen in Städten wie Düsseldorf, und Berlin. Am Nachmittag des 27. September 2023 schlossen die Apotheken bundesweit für mehrere Stunden, um per Livestream Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf dem Deutschen Apothekertag zuzuhören. Im November fanden in Hannover, Dortmund, Stuttgart und Dresden vier zentrale Kundgebungen jeweils mittwochs ab dem 8. November statt - zeitgleich zu den eintägigen, flächendeckenden Apothekenschließungen in der jeweiligen Region. Hinzu kamen weitere Protestaktionen in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
Ergebnis aller Protestaktionen: extrem unbefriedigend. Denn: Die Bundesregierung ist weiterhin nicht bereit, die Apotheken über eine Anpassung und Dynamisierung des Festzuschlags zu stabilisieren.
Wir protestieren, weil die Politik der Bundesregierung unsere Arbeit – die flächendeckende Versorgung der Bürgerinnen und Bürger – massiv gefährdet.
Konkret setzen wir uns dafür ein, dass die Bundesregierung endlich ein wirksames Gesetz vorlegt, dass der schrecklichen Lieferengpass-Krise ein Ende setzt. Die bislang vorliegenden Vorschläge werden die Situation aus Sicht der Apothekerschaft jedenfalls nicht wirklich verbessern.
Aber auch die kürzlich erfolgte Absenkung des Apothekenhonorars können wir nach drei Jahren Pandemie-Einsatz und nach zehn Jahren ohne Erhöhung der Apothekenvergütung nicht tolerieren.
Apotheken kaputtzusparen, bedeutet, die flächendeckende, niedrigschwellige und wohnortnahe Arzneimittelversorgung kaputtzusparen.
Quelle: www.abda.de